Zum Kap der Guten Hoffnung
Nach 208 Tagen und 24’994 Kilometer sind wir am Ziel unserer Reise angekommen. Das Kap der
Guten Hoffnung präsentiert sich vor unseren Augen. Wir stehen am südwestlichsten Punkt des
afrikanischen Kontinents.
Anfangs August können wir endlich unseren Bus vom Frachthafen in Durban abholen. Wir
sind gespannt, ob er die lange Reise von Ghana nach Südafrika gut überstanden hat. Wir sind froh
unsere
African Queen endlich wieder zu haben! Es geht ihr gut, sie hat weder neue Bäulen noch
zusätzliche Kratzer.
Im südlichen Afrika fährt man wie in England auf der „anderen“ Strassenseite. Die Umstellung
klappt besser als erwartet, wir fahren nie zu weit in der Strassenmitte und rammen auch keine
Fussgänger am Strassenrand.
Südafrika
In Südafrika besuchen wir viele Parks in denen wir die wunderbare Tierwelt Afrikas bestaunen
können.
Im Hluhluwe-Umfolozi Park haben wir die einmalige Gelegenheit, uns einer kleiner Gruppe
anzuschliessen, die ein privates Camp gemietet hat. Es stehen uns ein Koch sowie ein Ranger, der
mit uns diverse Wanderungen unternimmt, zur Verfügung. Wir sehen sehr viele Nashörner. Eines kommt
uns gar so nahe, dass wir die Flucht ergreifen müssen. Der Adrenalinspiegel steigt mehrmals an,
doch wir sind immer guten Mutes, dass uns unser Ranger mit seinem alten Karabiner gut beschützen
wird.
Breitmaulnashorn im Hluhluwe-Umfolozi Park
Nach dieser aufregenden Zeit brauchen wir eine Abkühlung im Meer und gehen desshalb in
Sodwana Bay tauchen. Leider ist das Wetter für einmal nicht auf unserer Seite und so haben wir
etwas Regen und eine sehr grosse Wasserströmung, die von allen Seiten zu kommen scheint. Das macht
das Tauchen nicht gerade einfacher. Zurück auf dem Boot kriegen wir Besuch von einem Wal – Whale
Watching inklusive also.
Weiter gehts in zwei eher kleiner Parks, den Mkuzi National Park und das Ithala Game Reserve.
Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich all die von uns besuchten Parks sind. Einige trumpfen mit
einer grossen Tier- oder Pflanzenwelt, andere sind Landschaftlich bezaubernd und einer hat mitten
im Busch eine perfekt funktionierendes Klo mit einer traumhaften Aussicht.
Löwen haben wir leider bis anhin noch keine gesehen. Dies ändert sich aber schlagartig im
Krüger National Park. Dies ist wohl der bekannteste Park Afrikas. Mit einer Fläche von 20'000 km2
ist er etwa halb so gross wie die Schweiz und Heimat einer grosser Zahl unterschiedlichster Tiere.
Wir sehen sehr viele Löwen, Nashörner, Elefanten und Büffelherden die weit mehr als 300 Tiere
umfassen.
Botsuana und Victoria Falls
Von Südafrika fahren wir weiter nach Botsuana. In diesem ebenfalls sehr interessanten Land
machen wir nur einen kurzen Aufenthalt, denn viele Strassen sind nur mit 4x4 befahrbar; nichts für
unseren Bus also. Wir trauen unseren Augen kaum, als wir eine Gruppe Holländer treffen, die mit 21
(!) Wohnmobilen unterwegs sind. Wir werden diese Gruppe, oder Teile davon, noch einige Male auf
unserer Reise antreffen.
Höhepunkte in Botsuana sind der Chobe National Park und das Okavango Delta. Im Chobe können
wir uns leider nur einer geführten Tour anschliessen, da nur 4x4 Fahrzeuge in den Park dürfen. Und
obschon es eine riesige Touristenansammlung ist, werden wir belohnt durch den Anblick eines
Leoparden, der sich hoch auf einem Baum ausruht.
Löwen im Chobe National Park
Ganz am Anfang des Okavango Deltas machen wir zwei vierstündige Bootstouren. Wir sehen sehr
viele Vögel, Krokodile, Hippos und Antilopen. Der Okavango Fluss beginnt sich hier langsam in
unzählige Arme zu teilen. Am Ufer steht bis zu vier Meter hohes Schilf und wir kommen uns vor wie
in einem grossen Labyrinth. Hoffentlich findet unser Guide Otto den Heimweg wieder!
Von Botsuana machen wir einen kurzen Abstecher nach Zambia zu den Victoria Falls. Diese
Wasserfälle sind 1.7km breit und über 100m hoch und gehören zu einem der sieben Naturwunder der
Welt. Obschon die Fälle zurzeit wenig Wasser führen, ist es ein faszinierendes Schauspiel.
Namibia
Über den Caprivi Zipfel gelangen wir nach Namibia. Namibia ist rund zweimal so gross wie
Deutschland hat aber nur gerade 1.8 Millionen Einwohner. Es ist also sehr dünn besiedelt.
Im Etosha National Park, eine der Hauptattraktionen in Namibia, sehen wir unser erstes und
einziges Spitzmaulnashorn und können somit unsere Liste der Big Five abhaken. Weiter sehen wir
viele Löwen, endlich auch mal einige Männchen, Elefanten und tausende von Zebras und Springböcken;
so dass auch dieser Park unvergesslich wird.
Ganz im Norden, an der Grenze zu Angola, machen wir einen Stopp bei den Epupa Falls und
besuchen eine Himba Familie. Die Himbas leben noch sehr traditionell. Dabei spielen Rinder in ihrem
Leben eine zentrale Rolle. Je mehr Rinder eine Familie besitzt, umso grösser ist ihre Anerkennung.
Zur Körperpflege streichen sie sich am ganzen Körper eine aus Steinpulver hergestellte rote Creme
ein. Damit hat man sich dann auch gleich gewaschen, denn Wasser ist hier sehr rar.
An der Westküste entlang fahren wir durch die Skeleton Küste nach Swakopmund, eine Kleinstadt
die deutscher ist als Deutschland selbst. Ein Zeitstempel deutscher Kolonialmacht. Hier kriegt man
Schweinshaxe mit Sauerkraut und Bier das nach deutschem Reinheitsgebot gebraut ist.
Weiter gehts ins Sossusvlei. In der 32'000 km2 grossen Sandsee gibt es viele elegante und bis
zu 325m hohen Dünen, welche Teil eines des ältesten und trockensten Ökosystems der Welt sind.
Natürlich besteigen wir die bekannte Düne 45 und fotografieren die abgestorbenen Bäume im Dead
Vlei.
Abgestorbene Bäume im Dead Vlei
Finale Destination
Ja und nun ist es soweit. Wir sind am Kap der Guten Hoffnung angekommen. Zwar stand während
unserer ganzen Reise primär der Weg als Ziel, doch sind wir nun doch froh und glücklich, dass wir
den südwestlichsten Punkt Afrikas erreichen konnten.
Unzählige, wunderbare Momente, liebe und hilfsbereite Menschen, uns fremde Kulturen,
unvergessliche Situationen, eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt, die Natur im ganzen Spektrum,
von der Wüste bis zur Oase, kalt und nass, heiss und trocken; all das konnten wir in dieser schönen
Zeit erleben und sind nun um viele Erfahrung reicher.
An dieser Stelle möchten wir uns auch bei allen bedanken, die uns auf irgend eine Art
unterstützt haben. Wir hoffen, dass wir euch ein kleines Stück Afrika nach Hause bringen konnten.
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Bildergallery
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Tagebuch
Sun Oct 07 20:00:00 CEST 2007
Kap der Guten Hoffnung
Unser Ziel, der südwestlichste Punkt des afrikanischen Kontinents ist erreicht.
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Sat Oct 06 20:00:00 CEST 2007
Kapstadt
Im Hintergrund stehen die steilen Wände des Tafelberges, davor erstreckt sich das tiefblaue Meer bis zum Horizont. Kapstadt ist neben Luzern die wohl schönstgelegene Stadt der Welt.
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Sat Sep 29 20:00:00 CEST 2007
Fish River Canyon
Das letzte Ziel das wir in Namibia anpeilen ist der Fish River Canyon welcher nach dem Grand Canyon die zweitgrösste Schlucht der Erde ist.
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