Togo

Sat Jun 09 20:00:00 CEST 2007

» Position: N 6°10.080' E 1°20.428'

Gegen Mittag machen wir uns auf Richtung Togo. Togo ist wohl den meisten bekannt wegen der letzten Fussball WM, als unsere beiden Nationalmannschaften gegeneinander antreten durften. Wir nutzen Togo vor allem als Durchgang nach Ghana. Ein Siebentagevisum können wir problemlos direkt an der Grenze lösen. Der Grenzübertritt ist auch diesmal kein Problem und geht relativ schnell über die Bühne.

Ca. 15 km vor Lomé (Hauptstadt von Togo) rasten wir auf dem Camping Chez Alice. Alice ist eine Schweizerin, die schon über 25 Jahre ihren Campingplatz betreibt.
Hier treffen wir auch Björn wieder, der Deutsche mit dem wir in Kayes Raclette gegessen haben. Wie klein doch Afrika ist...

Alice gleicht vom Aussehen her irgendwie Polo Hofer. Natürlich ist dies nicht wirklich ein Kompliment für eine Frau, aber doch irgendwie treffend. Die Nerven scheint sie aber nicht von einem "alten Rocker" zu haben, denn als am Abend der Strom ausfällt, liegen ihre Nerven blank. Ein deutscher Ingenieur habe etwas an der Verkabelung gebastelt und jetzt gehe nichts mehr! Zu allem Übel hat es auch kein Flag mehr - Bier, das in ganz Westafrika produziert wird. Dafür kriegt der Barchef jetzt einen gröberen Zusammenschiss.

Die Geschichte mit dem Bier ist irgendwie typisch für das Verhalten vieler Afrikaner (soweit wir das beurteilen können). Wir waren in Fada Ngourma, Burkina Faso, als in einem Lokal gerade eine grosse Party vorbereitet wurde. Wir setzten uns hin und bestellten ein Bier. Nach fünf Minuten kam der Kellner zurück und sagte uns, dass es kein Bier mehr habe. Aber wie wolle den die Heute eine Party machen, wenn es kein Bier gibt? Wenn es nichts mehr hat, schaut man eben, dass man wieder zu neuem Bier kommt, oder man nimmt etwas anderes. Die Idee, Nachschub zu organisieren, kommt erst, wenn es wirklich notwendig ist. Warum denn Bier holen gehen, wenn es noch eines hat oder hatte?

Alice versucht wohl vergebens, diese Logik aus dem Kopf des Barjungens zu reden. Nerven wird sie in ihrer Zeit noch viele verbrauchen müssen, da sind wir uns sicher.

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