Cascades de Tanougou
Sun Jun 03 20:00:00 CEST 2007
» Position: N 10°48.202' E 1°26.417'
In Burkina Faso, und vorher schon in Mali, sind wir ständig grossen Temperaturen ausgesetzt. Dies
nagt langsam an unseren Reserven. In dieser Hitze kann man einfach nicht viel unternehmen, man ist
müde uns schlapp. Schon die kleinste Aktivität bring die Schweissdrüsen zu Höchstleistungen und man
ist erstaunt darüber, wo der mennschliche Körper überall Schweissdrüsen beheimatet.
Wir wollen wieder an die frische, kühle Luft gehen, wieder in die Gegend vom Atlantik, der
erfolgreich gegen die Hitze Afrikas antritt. Unser Weg führt uns Richtung Süden nach Benin.
Die Grenze zu Benin ist problemlos passierbar und die Formalitäten werden schnell behandelt.
Kaum über die Grenze befinden wir uns in einem uns völlig neuen Teil Afrikas. Im Norden Benins
herrscht tropisches Klima und die Regenzeit (Mai bis Oktober) hat schon angefangen. Alles ist Grün.
Das Gras reicht bis ganz an den Strassenrand, die Bäume und Sträucher strecken ihre grünen Blätter
gegen den Himmel, als ob sie ihre Arme gegen den erfrischenden Regen stemmen würden. Die Ziegen und
Rinder haben runde Bäuche, ihre Mägen sind voll gefressen mit frischem Gras. Es ist wie in einer
anderen Welt. Wenn man direkt von der Schweiz mit dem Flugzeug innert wenigen Stunden hierher
kommen würde, könnte man dies wohl nicht so stark empfinden wie wir das tun. Man muss den Garten
Eden zuerst verlassen um das Paradies zu finden. Nach wochenlanger Dürre, Wüste und Hitze ist das
für uns wie eine Erlösung. Man kann wieder Energie tanken.
Der Schein des Paradieses trügt. Laut UNO zählt die Republik Benin zu den 16 ärmsten und
unterentwickelten Ländern der Welt. 48% der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre, jede Frau hat
durchschnittlich sechs Kinder und die mittlere Lebenserwartung beträgt nur gerade 50 Jahre.
Unsere Route führt uns über eine neue Asphaltstrasse von Porga nach Tanguiéta. Dort machen
wir einen Abstecher und fahren ca. 30 km auf einer Piste zu den Cascades de Tanougou - den
Wasserfällen von Tanougou. Diese liegen inmitten einer schönen, tropischen Waldregion. Gespannt was
uns da antreffen wird, machen wir uns sogleich zu Fuss auf den Weg Richtung Wasserfälle. Viele
Kinder begleiten uns und zeigen uns den Weg, obschon man die wenigen Meter eigentlich gar nicht
falsch gehen kann.
Die Fälle sind durch ein Becken, in dem sich das Wasser sammelt, getrennt. Hier könnte man
baden, doch die braune Brühe lädt nicht gerade dazu ein. Wir lassen das mit dem Baden sein und
bestaunen einige Zeit das Toben der Wasserfälle. An dieser Stelle muss vielleicht gesagt sein, dass
der Norden Benins zwar relativ hügelig ist, es jedoch im ganzen Land keine wirklichen Berge gibt.
Die höchste Erhebung sind die bis 800 m hohen Atakora-Berge im Nordwesten. Entsprechend
hoch sind dann auch die beiden Wasserfälle von Tanougou. Wir schätzen den einen auf ca. 5,
den anderen auf ca. 10 Meter ein.
Der Ausflug zu den
Cascades de Tanougou lohnt sich eher der schönen Landschaft wegen denn der eigentlichen
Hauptattraktion - den Wasserfällen.
Die Wasserfälle von Tangougou...
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